Wir unterrichten in der Schule im QuadratJ5 die Inhalte, die auch in deiner Heimatschule unterrichtet werden, d.h. wir orientieren und an den vorgegebenen Lehrplänen der jeweiligen Klassenstufe und Schulart.

Es wäre prima, so lernen zu können, dass du Erfolge hast, stolz auf dich sein könntest und dass du dich dabei wohl fühlst und du gerne zur Schule gehst.

Damit dir dies gelingt, brauchst du bestimmte Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten, die dir helfen können, das Tor zu deinen Zielen zu öffnen, nennt man Schlüsselqualifikationen.

Für jede Tätigkeit, die du ausübst, brauchst du unterschiedliche Schlüsselqualifikationen.

Welche Fähigkeiten (Schlüsselqualifikationen) du in der Schule in deiner Tätigkeit als Schüler*in brauchst, haben wir versucht zusammenzustellen.

Darüber sprechen wir auch gemeinsam mit deinen Therapeut*innen auf der Visite.

Folgende Begriffe werden dabei verwendet. Wenn du weißt, was diese Begriffe inhaltlich bedeuten, ist es für dich leichter darüber nachzudenken, was du vielleicht verändern möchtest.

Frustrationstoleranz

Unter Frustration verstehen wir die Enttäuschung über ein Bemühen. Das bedeutet, dass du dich von Misserfolgen zu sehr beeindrucken lässt und aufgibst. Du hast falsch gelernt und zerreißt von Enttäuschung das Blatt. Du hast gelernt, schreibst aber trotzdem eine schlechte Note und du gibst auf. Oftmals hängt dies auch damit zusammen, dass wir ganz allgemein denken, dass Fehler schlimm sind.

In Wirklichkeit sind Fehler jedoch sehr nützlich. Du kennst sicher den Satz: „Durch Fehler wird man klug“.

Die „Erduldung“ (Toleranz) von Fehlern gehört untrennbar zum Lernen dazu. Das bezeichnet man als Frustrationstoleranz.

Kritikfähigkeit

Flippst du aus, wenn dir jemand sagt wie du es besser machen könntest? Wirst du wütend, wenn dir die Lehrkraft sagt, dass etwas, das du gerechnet hast, „falsch“ ist? Kannst du es nicht ertragen, wenn dir Lösungswege angeboten werden, die nicht deinen Vorstellungen entsprechen? Dann behindert dich das darin, es besser zu machen. Kritikfähigkeit ist die Fähigkeit, Rückmeldung von anderen anzunehmen, auszuhalten und mit ihr umzugehen sowie Auseinandersetzungen zu bewältigen. Kritikfähigkeit basiert auf der Frustrationstoleranz. Wenn du dir selbst Fehlschläge verzeihen kannst und sie positiv bewertest, dann fällt es dir auch leichter, Kritik anzunehmen.

Konzentration

Darunter verstehen wir die Fähigkeit, sich auf ein Thema so einstellen zu können, dass man alles andere vergisst. Also auch deinen Liebeskummer, deine Probleme und das, was deine Banknachbar*in gerade tut. Wir sagen dazu auch: Fokussierung auf ein Thema. (Ein Thema in deinen Blick nehmen.) Wenn du ständig abgelenkt bist – durch Sorgen, Ängste oder einfach auch nur durch den Lärm von der Straße, kannst du nicht lernen.

Konzentrationsspanne

Darunter verstehen wir die Zeit, über die hinweg es dir möglich ist, dich auf das Unterrichtsthema einzustellen. Unter besten Bedingungen könnte das jeweils eine volle Schulstunde sein. Wenn du nur am Anfang eines Themas aufpassen kannst, bekommst du das Ergebnis deines Denkprozesses nicht mit. Das macht auf die Dauer keinen Spaß, weil du dann ja gar nicht mehr weißt, was du mit dem Anfang, den du mitbekommen hast, „anfangen“ sollst.

Zielführendes Durchhaltevermögen

Es ist einfach, aufzupassen und zu lernen, wenn dich das Thema brennend interessiert. Doch was ist mit all den langweiligen Dingen, die auch zum Schulalltag gehören?

Hast du so viel Selbstbeherrschung, dass du auch dann zuhören, mitmachen kannst, wenn es dich überhaupt nicht interessiert? Leider gehört die Bewältigung von Langeweile und von Abwarten eben auch zum Schulalltag.

Strukturierungsfähigkeit und Planungsfähigkeit

Ordnung halten können: in deinen Gedanken, in deinen Materialien, auf deinem Arbeitsplatz, in deinem Mäppchen. Ohne eine Ordnung verzettelt man sich, findet nichts mehr, kann Informationen nicht ordnen und bündeln. Du verlierst dadurch sehr viel Energie mit Suchen. Es hat auch direkt damit zu tun, ob du schwierige und verschachtelte Texte verstehen kannst, ob du komplizierte Arbeitsanweisungen ausführen kannst, ob du weißt, in welche Schritte eine Handlung aufgegliedert ist. Also, aktiv zu planen, was du zuerst tun musst und was dann der nächste Schritt ist bis du am Ziel angelangt bist.

Aktivität und Antrieb

Meldest du dich im Unterricht? Bringst du themenbezogene Ideen ein? Stellst du Fragen? Bearbeitest du etwas freiwillig? Hilfst du anderen? Bereicherst du den Unterricht? Fällt es dir leicht, deine Hausaufgaben anzufangen? Hast du Lust auf einige Unterrichtsfächer oder geht alles an dir vorbei und du schaffst es kaum, den Füller in die Hand zu nehmen? Bist du müde und desinteressiert oder kann dich ein Thema begeistern und mitreißen? Gehst du Aufgaben an oder schiebst du sie vor dir her?

Merkfähigkeit

Kannst du dir Vokabeln, Fakten, Lösungswege, Zusammenhänge über längere Zeit gut merken? Verschwinden Dinge schnell aus deinem Kopf, obwohl du sie verstanden hast? Musst du täglich neu beginnen? Besitzt du Vorgehensweisen, wie du dein Gedächtnis unterstützen könntest?

Transfer

Transferieren heißt Übertragen. Damit ist gemeint, dass du Gelerntes auf etwas Neues übertragen kannst. Das bedeutet, dass du nicht nur auswendig lernst, sondern Erkenntnisse mittels Nachdenkens erschließen, anwenden und schöpferisch (kreativ) einsetzen kannst.

Regelakzeptanz

Fällt es dir schwer, die Klassenregeln anzunehmen und anzuwenden? Kannst du dich höflich und hilfsbereit verhalten oder bekommst du viel Stress, obwohl du glaubst, dich anzustrengen diesen zu vermeiden.

Teamfähigkeit

Bist du ausgeglichener Stimmung, wenn du in einer Gruppe Arbeitsergebnisse erzielen sollst? Arbeitest du lieber allein? Lässt du Klassenkamerad*innen ausreden und ihre Ideen einbringen? Oder musst du immer der Erste/die Erste, der Beste/die Beste sein? Oder ziehst du dich in der Gruppe zurück, weil du denkst, du könntest nicht mithalten?

Lust, Sinn und Ziel

Ohne die Lust, Erkenntnisse zu gewinnen, ist es schwer Dinge, die man lernen soll, im Gedächtnis zu behalten. Lust an einer Sache zu haben, ist grundsätzlich der Motor des Lernens.

Die Lust etwas zu tun, kann auch ersetzt werden durch das Gefühl, dass das, was du tust gerade Sinn macht. Niemand tut gerne Dinge, deren Sinn er nicht erkennt.

Der Sinn kann im Tun liegen oder in einem Ziel in deiner Zukunft.

Jedoch auch wenn dir der Sinn gerade aktuell noch nicht klar ist, kann dir dennoch klar sein, dass die Handlung dich deinem Ziel näher bringen könnte.

Das Empfinden von Lust, Sinnhaftigkeit und Zielverbundenheit kann durch seelische Erkrankung ebenso gestört, verhindert oder verzögert sein, wie alle anderen „Fähigkeiten“, die aufgezählt wurden.

Fallen dir vielleicht noch andere „Schlüsselqualifikationen“ ein, die wir hier aufnehmen könnten? Findest du es hilfreich, diese Schlüsselqualifikationen erklärt zu bekommen? Dann schreibe uns doch deine Ideen und Deine Meinung!

(Die Emailadressen findest du unter dem Punkt: Schule)